Andacht zu Hebräer 1, 1-3
Der heruntergekommene Gott (Christfest), Tag 6

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Lesung:

Hebräer 1, 1-3

Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat. Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe.

 

Thema:

Weihnachten, nur leeres Stroh dreschen?

 

Auslegung:

„Worte sind Schall und Rauch“ Dieses Sprichwort merken wir bis ins Geschäftsleben, in dem ein „Ehrenwort“ nichts mehr gilt und nur noch der geschriebene Vertrag zählt. Ist es mit Weihnachten genau so, um in der Sprache des Stalles zu sprechen: wird hier nur leeres Stroh gedroschen?

Gott hat zu den Menschen auch viele Worte gesprochen, doch es gibt einen Unterschied: Gott füllt seine Worte mit Taten. Das Stroh der Krippe bleibt nicht leer, sondern Gott füllt es mit dem Kostbarsten, was er hat: seinem einzigen Sohn.

In dem Kind in der Krippe spiegelt sich die göttliche Herrlichkeit und offenbart, wie Gott wirklich ist: Gott, der Schöpfer der Welt, möchte uns schuldbeladene Menschen zu sich zurück holen und zusammen mit uns leben. Jesus hat Gottes Worte durch sein Leben gefüllt und durch sein Sterben am Kreuz die Reinigung von den Sünden ermöglicht. So ist die Trennung überwunden, die durch unsere Schuld zwischen Gott und uns war.

Damit Weihnachten nicht nur leeres Stroh bleibt, hat Gott seinen einzigen Sohn geschickt, der uns zeigt, wo der Weg zu Gott langgeht. Nur gehen müssen wir ihn noch selber.

 

Gebet:

Gott, danke für das Kind in der Krippe. Fülle durch ihn mein leeres Leben, damit ich den Weg zu dir finde. Reinige mich von meiner Schuld durch deinen Sohn Jesus Christus. Und gib mir das Vertrauen, das ich den Weg gehen kann, den er mir vorausgegangen ist. Amen.

 

Impuls:

Nehmen Sie einen Strohhalm und betrachten Sie ihn. Stecken Sie ihn in ein gefülltes Glas, nehmen Sie ihn in den Mund und ziehen Sie am Strohalm. Das  leere Stroh ist mit dem Inhalt des Glases gefüllt. So ist es, wenn Jesus in unser Leben tritt und unseren leeren Alltag füllt.

 

Ergebnis:

Gott hat an Weihnachten sein Wort erfüllt und uns in Jesus den Weg zu sich gezeigt.

 

Hintergrundinformationen:

v     Ein Prophet ist ein Mensch, der die Gabe bekommen hat, Gottes Botschaften und Offenbarungen zu empfangen und weiterzugeben; er ist ein Sprachrohr Gottes.

v     Das Kreuz steht für die römische Hinrichtungsart mit der Jesus unschuldig getötet wurde. Es ist Symbol für die Rettung, die Gott durch Tod und Auferstehung Jesu Christi gewirkt hat.

v      Die Reinigung von Sünden ist ein Bild für die Vergebung der menschlichen Schuld. Sie ist möglich, weil Jesus Christus stellvertretend für mich am Kreuz gestorben ist und meine Schuld auf sich genommen hat.

Autor dieser Andacht: Pfarrer Ralf Krust (ralf@krust.de)