Andacht
zu Jeremia 9,22-23
Gott
lässt Gnade vor Recht ergehen (Septuagesimä), Tag 3
Lesung:
Jeremia 9,22-23
So
spricht der HERR: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker
rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums.
Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich
kenne, dass ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt
auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht der HERR.
Thema:
Angeben mit Geld, Wissen und Stärke, nein danke! Angeben mit Gott, warum eigentlich nicht?
Auslegung:
Ein Pfarrer, der im Fernsehen als Quizmaster Karriere gemacht hat,
wurde einmal gefragt, ob er nicht Angst habe, wegen der einen oder anderen
kritischen Bemerkung Probleme mit seiner Kirche zu bekommen. Die Antwort
lautete sinngemäß: Ich bin Millionär!
Wer kann mir schon etwas anhaben!
Mit Reichtum, Wissen
oder körperlicher Kraft kann man protzen. Das liegt uns Menschen von Kindesbeinen an im Blut. Haben
Sie schon einmal mitbekommen, wie kleine Kinder wetteifern, wessen Papa der
Tollste ist? Mein Papa ist sooo groß, sagt das erste und breitet die Arme aus.
Mein Papa ist soooooo groß, sagt das nächste. Mein Papa ist sooooooooo groß,
prahlt das dritte.
Jeremia warnt uns vor
jeder Art von Angeberei mit Reichtum, Wissen oder Stärke.
Denn das alles sind vergängliche Werte, die wir im Augenblick unseres Todes
wieder verlieren werden: der Reichtum wird anderen gehören. Hirn und Muskeln
werden im Grab schnell verwesen.
Wirklich zum Angeben geeignet ist allein dies: dass ein Mensch Gott kennt! Der Glaube an Gott verwest nicht im
Grab, sondern führt zum ewigen Leben. Gott macht unser Leben reich. Er zeigt
uns, wie wir in einer hart gewordenen Welt barmherzig bleiben können, in einer kalt gewordenen Welt empfindsam, in einer rücksichtslos gewordenen Welt gerecht. Welch ein Heil geht davon aus, wenn Menschen Gott kennen,
ihn ernst nehmen und auch aller Welt erzählen, wie gut das ist!
Angeben
mit Geld, Wissen
und Stärke, nein danke! Angeben mit Gott,
warum eigentlich nicht?
Gebet:
Wohl
den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln.
Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, wird es ihnen zum Quellgrund
und Frühregen hüllt es in Segen.
Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion.
Herr Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt!
Impuls:
Beginnen Sie heute ein Gespräch mit
einem anderen Menschen folgendermaßen: Du, ich bin ja so
froh, dass ich Gott kennen darf ... Erklären Sie dem anderen
daraufhin, warum sie froh
sind, wie der Glaube Ihr Selbstbewusstsein
verändert, wie Ihr Leben
durch Gott neue
Perspektiven bekommt
usw.
Hintergrundinformationen:
v Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit sind Dinge, die für ein
gutes Miteinander unabdingbar sind, und die Gott uns lehrt. Ist unsere
Gesellschaft bereit zum Lernen ?
Autor dieser Andacht: Robert Augustin