Andacht zu Johannes 1, 1-5. 9-14
Der heruntergekommene Gott (Christfest), Tag 3

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Lesung:

Johannes 1, 1-5. 9-14

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.  In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen.

...

Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind. Und das Wort ward Fleisch* und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

 

Thema:

Der besuchte Planet

 

Auslegung:

Es gab einmal einen sehr jungen Engel und diesem zeigte ein alter Engel alle Herrlichkeit des göttlichen Weltalls. Als sie in unser Sonnensystem kamen, deutete der ältere Engel auf die Erde: »Dies hier ist der Planet, der besucht wurde.« »Besucht! Du meinst doch nicht etwa, besucht von unserem großen Sohn Gottes«

»Doch! Schließ einen Moment deine Augen, wir werden in die Vergangenheit zurückgehen«, sagte der Ältere. Und plötzlich erschienen hier und da auf der Erdoberfläche  kleine Flämmchen. »Jede Flamme und jeder Lichtschein, zeigen etwas von dem Wissen über Gott, das die Menschen der Erde damals hatten. Wie du siehst, konnten nicht viele Gottes Stimme hören.«

Die Erde fuhr fort, sich um die Sonne zu drehen. Plötzlich erschien in der oberen Hälfte der Erdkugel ein kleines Licht. Es war so strahlend hell, dass die beiden Engel ihre Augen schließen mussten. »Ich denke, ich weiß, was das ist«, sagte der kleine Engel mit leiser Stimme. »Das war der Besuch, nicht wahr?« »Ja, er, der das Licht ist, kam auf die Erde. Aber gleich wird das Licht wieder verlöschen, denn die meisten zogen die Dunkelheit dem Licht vor. Und zum Schluss töteten sie ihn.«

Über und über schwarz vor Dunkelheit drehte sich die Erde dreimal herum. Und dann flammte mit unerträglichem Glanz ein Licht auf. »Was ist das?« fragte der kleine Engel und schützte seine Augen. »Sie töteten ihn, aber nach drei Tagen überwand er den Tod.» »Öffne deine Augen, der grelle Schein ist verschwunden. Der Sohn Gottes ist zurückgekehrt zu Gott!« Aber jetzt breiteten sich viele kleine Lichtpunkte aus. Und während sie weiter hinschauten, sahen sie über vielen Bereichen der Erdkugel einen hellen Schein. »Siehst du, was da passiert ist?« sagte der ältere Engel. »Mit seiner Hilfe geben sie das Licht weiter. Die Welt wird ein Lichterteppich sein, bis der Sohn des lebendigen Gottes zum zweiten Mal diesen Planeten besucht. Dann wird er die kleinen Lichter verbinden und in das Licht des Himmel mitnehmen.«

 

Gebet:

Danke Gott, das dein Sohn unsere Welt besucht hat. Ich möchte ihn bitten, das sein Licht auch mein Herz erreicht und er die Finsternis, die es in meinem Leben noch gibt, hell macht. Und lass mich auch bereit sein, dieses Licht an andere weiterzugeben. Amen.

 

Impuls:

Nehmen Sie einen Globus oder eine Weltkarte und suchen Sie Israel. Hier war der Ausgangspunkt des göttlichen Lichtes, das sich über die ganze Erde ausgebreitet hat und bis heute die Herzen der Menschen erhellen möchte.

 

Ergebnis:

Gottes Sohn, der heruntergekommene Gott, hat unseren Planeten besucht und ihm Licht gebacht.

 

Autor dieser Andacht: Pfarrer Ralf Krust (ralf@krust.de)