Andacht zu Kolosser 3,12-17
Da wird einem nach Singen zumute (Kantate), Tag 2

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Lesung:

Kolosser 3,12-17

So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar. Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

 

Thema:

Musik gehört zum Gemeindeleben dazu. Wir sollen Gott dankbar singen in unserem Herzen.

 

Auslegung:

Musik unter Christen ist wichtig. Daran lässt der Apostel Paulus keinen Zweifel, wenn er schreibt: „Mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.“

 „Das war ein schöner Gottesdienst“, sagen Gemeindeglieder, „vor allem die Lieder: die hat man so richtig frei heraussingen können heute“. Wenn Lieder bekannt sind, wenn Melodien eingängig sind, wie schön kann da das Singen sein!

Natürlich gehören auch unbekannte Lieder dazu. „Singet dem Herrn ein neues Lied!“, sagt ein Psalmvers. Musik ist lebendig. Es darf auch einmal etwas außergewönliches ausprobiert werden. Martin Luther hat zu seiner Zeit sämtliche Konventionen durchbrochen. Statt die alten lateinischen Hymnen singen zu lassen, dichtete er neue Lieder auf deutsch. Die Leute verstanden plötzlich, was sie sangen! Die Melodien lehnten sich teilweise an Gassenhauer an, das waren die damaligen „Schlager“. Die Freude an Gott, die Freiheit des Evangeliums muss herausgesungen werden, wie den Leuten der Schnabel gewachsen ist. Der Dank des Herzens soll durchbrechen können.

Ein anderes Beispiel aus der Geschichte: Johann Sebastian Bach (*1685), Thomaskantor in Leipzig. Zu jedem Sonntag im Kirchenjahr hat er eine Kantate komponiert. Man bezeichnete ihn als „fünften Evangelisten“, weil seine Musik das Evangelium predigt.

Auch in unserer heutigen Zeit bewegt sich im Bereich Kirchenmusik sehr viel: Gitarrenlieder, Gospels, christliche Bands, Taize-Gesänge usw.

Wichtig bei alledem ist, dass wir Gott dankbar singen in unserem Herzen.

 

 

Gebet:

Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schön / dem, dessen alle Dinge zu Dienst und Willen stehn. / Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd; / ich will ihn herzlich loben, solang ich leben werd.

 

Impuls:

1. Welche Art der geistlichen Musik spricht Sie besonders an? Nutzen Sie die Musik wieder mehr, um den Dank Ihres Herzens dadurch auszudrücken! ...um Gott dankbar zu singen in Ihrem Herzen?

2. Singen Sie ein Danklied.

 

 

Hintergrundinformationen:

v     Dieser Abschnitt ist dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Kolossä (im heutigen Südwesten der Türkei) entnommen. Paulus befand sich im Gefängnis. Der Brief stammt wahrscheinlich aus dem Jahre 60 n.Chr.

 

Autor dieser Andacht: Robert Augustin