Andacht zu 2.Mose 19,1-6
Israel –Volk des Segens (10.Sonntag nach Trinitatis), Tag 1

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Lesung:

2.Mose 19,1-6

Am ersten Tag des dritten Monats nach dem Auszug der Israeliten aus Ägyptenland, genau auf den Tag, kamen sie in die Wüste Sinai. Denn sie waren ausgezogen von Refidim und kamen in die Wüste Sinai und lagerten sich dort in der Wüste gegenüber dem Berge. Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen: Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.

 

Thema:

Durch sein auserwähltes Volk Israel segnet Gott alle Völker.

 

Auslegung:

Israel. Das ist schon ein ganz besonderes Volk, das Gott sich da herausgesucht hat. Die Propheten des Alten Testaments – die selbst Israeliten sind – nennen es „halstarrig“, „widerspenstig“ und „untreu“ gegenüber Gott. Paulus – selbst Jude – nennt sein Volk in der großen Mehrheit „blind“ und „verstockt“. Und doch: Genau dieses eigenwillige Israel ist Gottes geheiligtes Volk: Gottes Augapfel. Mit genau diesem Volk beginnt er sein Erlösungswerk für alle Welt. Aus ihm sind die Propheten Gottes hervorgegangen, ebenso Jesus und alle Apostel. Keinen einzigen Nichtjuden wird man unter ihnen finden. Wenn man so will: Die Welt verdankt den Juden die Frohbotschaft von Jesus.

Aber ist das nicht ungerecht? Wenn Gott doch – wie es im Text heißt – die ganze Erde gehört, wie kann er sich dann ein bestimmtes Volk erwählen? Warum gerade Israel? Geht es uns da manchmal wie einem Kind, das eifersüchtig ist, weil es glaubt, der Vater ziehe ein Geschwisterchen vor? Solche Gedanken können wir beruhigt ablegen. Denn von der Erwählung Israels profitieren letztlich alle Völker. Der Weg führt von Abraham – dem Stammvater Israels – zu Jesus Christus. Und durch den Glauben an Jesus können alle Völker Gottes „Eigentum“ und sein „Erbteil“ werden. Gott hat von Anfang an an alle gedacht – auch an uns.

 

Gebet:

Vater im Himmel, du hast das Volk Israel zum Segensträger für alle Völker gemacht. Danke, dass wir durch Jesus Christus an diesem Segen teilhaben dürfen.

 

Impuls:

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Hintergrundinformationen:

v     Israel hat als Gottes Volk auch besondere Verantwortung. Es soll Vorbild unter den Völkern sein. Es soll zeigen, dass es Gott kennt und ehrt. Wie wird das heutige Israel dieser Anforderung gerecht?

 

Autor dieser Andacht: Robert Augustin